Monika Schulte

Monika Schulte, die Gründerin unserer SHG

 

Eine tragische Begegnung, die Monikas Leben verändern sollte

Monika Schulte, Jahrgang 1961, verheiratet und Mutter dreier Kinder, sah einer unbeschwerten, glücklichen und schönen Zukunft entgegen.

Da brach im oder um das Jahr 1983 ein Ereignis ein, das nicht nur Monika Leben verändern, sondern auch das ganze Familienleben durcheinander bringen sollte: Monika wurde von einer Zecke gestochen! Nichts Ungewöhnliches auf dem Land, so dass sich Monika keine Gedanken darüber machte, zumal es nicht der erste Zeckenstich in ihrem Leben war. Diese Zecke aber war infiziert. Infiziert mit Borrelien. Wenn sie sofort und ausreichend mit Antibiotika behandelt worden wäre, hätte ihr ein schweres und langes Leiden erspart werden können. Ja, wenn… wohlgemerkt, bei Monika Schulte unterblieb die Behandlung.

 

Heute sieht sie es so, dass sie noch Glück im Unglück hatte. Kaum auszudenken, was geschehen wäre, wenn sie den Zeckenstich während einer der Schwangerschaften erhalten hätte! Nach bisherigen Erkenntnissen ist die Borreliose nämlich auch auf den Embryo übertragbar.

 

Anfangs traten Unpässlichkeiten, ein diffuses Krankheitsgefühl und Kopfschmerzen auf. Kopfschmerzen, die rasend waren und Monika zur größten Ruhe zwangen, was bei drei Kindern und einem dementsprechenden Haushalt kaum zu bewerkstelligen war. Die Ärzte, die sie aufsuchte, erkannten die Ursache für die Krankheit nicht. So musste sie die Erfahrung machen, dass die Menschen in ihrer Umgebung nicht viel über Borreliose wussten. Auch, als 2001 die Krankheit erkannt wurde, behandelten die Ärzte sie mit falschen – d.h. wirkungslosen – Antibiotika. Schwere Bewegungseinschränkungen und Gelenkprobleme folgten. Schubweise traten Beschwerden auf, die an Rheumaerkrankung erinnerten und zu ihrem Alltag wurden sowie heftige Kopfschmerzattacken.

 

Dann kamen Hilfe zur Selbsthilfe und Rat über eine Gruppe in Nordhessen. Aus dieser Gruppe kamen Informationen über Heilmethoden und Hinweise auf Ärzte, die sich auf Borreliose spezialisiert hatten. So erhielt Monika Schulte eine ausreichende medizinische Versorgung von Ärzten, die sie nach den Leitlinien der Deutschen Borreliose Gesellschaft behandelten. Dadurch wurde die Borreliose vollends eliminiert. Doch die zahlreichen Folgeschäden an Gelenken, Haut, Augen, Lymphsystem und Organbeteiligung bleiben und müssen gesondert behandelt werden.

 

2008 hatte Monika Schulte dann die Idee, selbst eine Selbsthilfegruppe im Sauerland ins Leben zu rufen. Sie wollte die Hilfe, die sie erhalten hatte, ihr Wissen und ihre Erfahrungen, an Andere weitergeben. Ihre Tätigkeit besteht aus telefonischer Betreuung und Beratung Hilfesuchender und zum anderen in regelmäßigen Treffen mit Erfahrungsaustausch. Als Betroffene lag und liegt ihr dabei besonders am Herzen, dass anderen ihr Leid erspart wird und die tückische Infektionskrankheit sofort erkannt und gezielt behandelt wird.