Alternative Heilmethoden

Bei der Behandlung der Borreliose kommen immer mehr auch die Naturheilverfahren zum Einsatz. Wir wollen auf dieser Seite einzelne Pflanzen vorstellen, nach deren Behandlung viele Borrelioseerkrankte beschwerdefrei geworden sind.

Der erste Beitrag von Karin Friz beschäftigt sich mit der Karde. Weitere Beiträge werden folgen.

Die wilde Karde

auch genannt Weberdistel oder Weberkarde

 

Die wilde Karde stammt aus Mittel- und Südeuropa und wächst gerne an Gräben, auf Ödland, zwischen Ruinen und im Unterholz auf kargem Boden in voller Sonne. Sie wächst vereinzelt oder in Ansammlung, dort wo es ihr gefällt, und steht fest in ihrer kargen Umgebung, fast schon majestätisch. Selbst im Winter stehen die abgetrockneten Blütenstängel und sammeln den Reif auf den Stacheln.

Die zweijährige Pflanze wächst im ersten Jahr als Bodenrosette und wird im zweiten Jahr bis zu 2 m hoch und gehört zu den Kardengewächsen. Sie trägt ein stacheliges Kleid voll mit Disteln als Schutzschild. Ihre Blüte beeindruckt als wandernder Ring aus der Mitte heraus nach oben und unten in unzähligen kleinen lilafarbenen Blüten, die den Blütenkopf überziehen.

Ihren Volksnamen verdankt sie ihrer Anwendung zum Kardieren, in dem man die trockenen Blütenköpfe zum Kämmen von Stoffen und Wolle in den Webereien verwendete.

Magisches sagt man ihr nach. Dort, wo die Blätter mit den Stängeln verwachsen sind, bildet sich eine Mulde darin sammelt sich Wasser. Die Alten nannten es Venus Bad, das, sobald man sich darin wusch, dunkle Schatten aus dem Antlitz vertreiben oder einem besondere Schönheit verleihen sollte. So Mancher konnte bei Durst das Wasser trinken.

Von der Kardenpflanze kann man alle Pflanzenteile in der Naturheilkunde verwenden. Die Wurzeln im ersten Jahr, Blätter in beiden Jahren und im zweiten Jahr Blüten und Samen.

Die Eigenschaften der Pflanzenteile auf unseren Organismus werden beschrieben als harntreibend und schweißtreibend, verdauungssaftanregend besonders galletreibend, somit Blutreinigend und entschlackend und wundheilend sowie bleichend. Die Karde enthält viele Bitterstoffe, Mineralien, Kalisalze, Glykoside und noch viel mehr.

Das Kardenwasser oder die Tinktur aus den Wurzeln und Blättern werden äußerlich bei Abszessen, Ekzemen, Eiterungen, Sommersprossen und Akne eingesetzt.

Innerlich hilft sie als Tee oder Tinktur bei Verdauungsbeschwerden, bei Gicht und Arthritis, Rheuma und Wassersucht, zum Ausschwemmen und Entschlacken sowie bei Kopfschmerzen. Sie stärkt das Immunsystem und wirkt bakterizid.

Die wilde Karde wird in unserer Zeit als Borreliose-Mittel wiederentdeckt und erfolgreich eingesetzt.

In der Qualität der Tinkturen oder Tees gibt es sehr große Unterschiede und viele Darreichungsformen sind zu schwach und daher nicht wirksam. Bei vielen Infektionen ist eine schwache Dosierung lediglich lindernd. Die Dosierung kam aus der Erfahrung und tut es auch heute noch. Sie richtet sich unter anderem nach der Schwere der Infektion, dem Naturell, der Sensitivität, der physischen Konstitution mit Größe plus Gewicht aber auch der psychischen Stimmungslage. Die Tinktur lässt sich gut in Tropfen dosieren. Anhalt zur Dosis bleibt die Reaktion des Körpers. Wichtig zu beachten dabei: nie aufhören sondern immer die Dosis anpassen.

Warum wird die Karde in der Borreliose- Behandlung so erfolgreich eingesetzt?

Wenn man nur auf ihre Inhaltsstoffe sieht, erschließt sich die spezielle Wirkung nicht sofort. Doch betrachtet man die bisherigen überlieferten Erfahrungen genauer, wird sie deutlicher.

Wer die Borreliose in ihrer Gesamtheit erkennt, kann auch die wilde Karde als Leitpflanze in der Borreliose -Behandlung erkennen.

Sie unterstützt auf mehreren Ebenen. Sie kräftig die Niere als Entgiftungsorgan aller wasserlöslichen Toxine durch ihre harntreibende Eigenschaft. Sie unterstützt die Leber und Verdauungsorgane und fördert über diese Ausleitungsorgane das Ausscheiden von Giften. So schützt sie den Körper vor Vergiftung und Leistungsverlust und stärkt die Immunlage. Zusätzlich hat sie eine positive Wirkung auf einige Symptome wie die Übersäuerung, Gelenksentzündungen, neurologische Beschwerden, Überreizung, Erschöpfungszustände und innerliche Aggression. Alles Folgen der Überlastung des Körpers durch die Infektion und die entstehenden Toxine. Die Karde scheint die Spirochäten – die Erreger der Borreliose- regelrecht zu vertreiben. Betrachtet man die Zusammenhänge der Erkrankung, pariert das Können der Karde gut dagegen.

Schon bei der Signatur der Karde kann man über den Verlauf der Blüte auf den Verlauf des ersten Stadiums nämlich das Erythema migrans schließen. Auch das Diestelkleid und die stechende Blüte, die während der Vegetationszeit weich und biegsam sind, lassen sich auf die Borreliose-Persönlichkeit spiegeln, die stachelig und doch sehr weich ist. Oft sind die Stacheln gar nicht nach außen gerichtet sondern nach innen und eine seelische Vergiftung kann auf energetischer Ebene Hilfe erfahren.

Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich berichten, dass die Kardentinktur eine große Unterstützung in jedem Stadium der Borreliose leistet. Nicht nur innerlich sondern auch äußerlich. Sie stärkt die Entgiftung und die Seele. Doch wer sich weiter mit der Borreliose beschäftigt, weiß auch, dass durch das komplexe Bild der Erkrankung die Karde alleine überfordert ist, außer im ersten Stadium vielleicht. Zusätzliche Pflanzen zur Unterstützung der Wirkungen der Karde potenzieren die Behandlung. In der TCM (traditionellen chinesischen Medizin) werden Pflanzen als Kaiser-Minister-Helfer und als Bote kombiniert eingesetzt. Übertragen ergeben sich aus unseren Breiten der Beifuß, Artemisia annua als Parasitenjäger im Blut, Gelber Salbei als klebriger Neurotoxine-Binder, Kapuzinerkresse als pflanzliches Antibiotikum, Tragant als Wecker der Lebensgeister, Jiaogulan als Antioxidans, Engelwurz als Entspannende und Verwurzelnde, Schwarznuss als Parasitenjäger, Klette als Giftstofftransport, Meisterwurz als Allergiemittel und noch einige mehr.

 

Für meine Borreliose Behandlung hatte ich mich für eine giftfreie und hochwirksame Tinktur entschieden. Zudem war mir die Verarbeitung und Zusammenstellung der Tinktur wichtig, denn, nachdem ich die Pflanze in ihrer Signatur verstanden hatte, wollte ich auch alle Pflanzenteile in der Tinktur wissen.

Die Borreliose ist ein Symptomenkomplex und eine Infektion deren Erreger sich extrem einfallsreich in ihrem Wirt niederlassen und aufs vielfältigste tarnen. Oftmals sind sie benachbart mit Ko-Infektionen, die sich in ihrem Schatten mit ansiedeln. Da die herkömmliche Schulmedizin hier des Öfteren versagt, suchen viele Betroffene in der Naturheilkunde Hilfe. Viele lassen sich durch eine Dämpfung der Symptome und selten eine Heilung durch die Karde helfen. Meine Empfehlung ist eine Kombination verschiedener Kräuter um eine Heilung zu ermöglichen. Dabei ist auch klar, das eine Tinktur alleine keine Ursachenbeseitigung bringtDiese muss schon aus verschiedenen anderen Faktoren mit bewirkt werden. Dazu gehören Begleittherapien, mitbehandelte Begleiterkrankungen, Entgiftungen körperlich und seelisch, Lebensstiländerung, Ernährung und Darmgesundheit.

Die Kombinationspräparate werden im Calendula Kräutergarten angeboten. Ich habe hiermit gute Erfahrungen gemacht. Die Karde nutze ich bei einer frischen lokalen Insekteninfektion innerlich und äußerlich, die Tinktur-Kombinationen bei ernsthaften Problemen.

Durch eine konsequente ganzheitliche Borreliose Therapie bin ich heute Symptomfrei und im Lebensstil deutlich gereift.

 

Karin Friz Gesundheitslotsin

Ehemals Vorstandsmitglied des FSME und Borreliose-Bundes Deutschland e.V.

Ehemals Leitung SHG Borreliose Heilbronn